1904 in Russland geboren, wanderte er als 14-Jährige nach Palästina aus. Schon als junger Mann lernte er Jiu-Jitso und unterrichtete Kinder mit Lernschwierigkeiten. Er studierte Elektrotechnik und Mechanik, promovierte auf dem Gebiet der Physik in Paris und arbeitete von 1933 bis 1940 als Nukleartechniker im Labor von Frederic und Irene Joliot-Curie an den ersten Versuchen zur Kernspaltung. In Paris nahm Feldenkrais auch Judo Unterricht und erreichte als einer der ersten Europäer den schwarzen Gürtel.
Zu Kriegsbeginn emigrierte er nach Großbritannien.
In seiner wissenschaftlichen Arbeit interessierte ihn immer die praktische Bedeutung, die die gewonnenen Erkenntnisse für das Leben hatten. Er verband sein physikalisches Wissen, seine Einsichten aus Neuro- und Entwicklungspsychologie, Anatomie und Verhaltensforschung mit der Beobachtung seines eigenen Bewegungsverhaltens.
Um 1940 waren anhaltende Beschwerden infolge einer Knieverletzung für ihn der Anlass, sich intensiver mit seinen eigenen Bewegungsabläufen und dem menschlichen Lernverhalten zu befassen. In den folgenden Jahren entwickelte er seine Lernmethode und gab ihr zunehmend Raum in seiner Arbeit.
1949 entschied er sich, am Aufbau des neu gegründeten Staates Israel mitzuwirken. Dort leitete er zunächst die Elektronikabteilung des Verteidigungsministeriums, widmete sich jedoch ab 1952 bis zu seinem Tod im Jahr 1984 ausschließlich der Praxis, Lehre und Verfeinerung seiner eigenen Arbeit.
Feldenkrais hat mehrere Bücher geschrieben und seine Methode in verschiedenen Ländern unterrichtet.
Feldenkrais war davon überzeugt, dass Menschen ihr Leben bewusst gestalten können, selbstbestimmt, erfüllend und in Verantwortung für sich selbst. Seine Methode verstand er als eine Hilfestellung, Menschen bei der Entfaltung ihrer Persönlichkeit und ihrer individuellen Möglichkeiten zu unterstützen.